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KAPPELNicht nur Industrie, auch Kultur Depot der elektrischen Straßenbahn zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kappel. Dieser Stadtteil gehört zu den ältesten Ansiedlungen im heutigen Stadtgebiet von Chemnitz. Als Kloster- dorf wurde es erstmals um 1200 erwähnt. Spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts war es mit der dörflichen Beschaulichkeit jedoch vorbei. Auf Grund der Nähe zu Chemnitz, das damals für industrielle Ansiedlun- gen kaum noch Platz bot, wuchs die Bedeutung von Kappel als stadtnaher Industriestandort. Mit dem Kappelbach und einer neuen Eisenbahnlinie ab 1858 nach Zwickau gab es dafür beste Voraussetzungen. Auf den bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen entstanden zahlreiche Fabrikgebäude der Textil- und chemischen Industrie sowie des Maschinen- und Werkzeugmaschinenbaus.Ab1880beherbergteKap- peldasersteStraßenbahndepotderStadt,welches anfangs vorwiegend Pferde- und Futterställe besaß, denn die Fahrten mit der Straßenbahn fanden damals noch mit Pferden als Zugmittel statt. Erst 1893 wur- den sie durch die „Elektrische“ ersetzt. Das war kurz vorderEingemeindungnachChemnitzimJahr1900. Aber nicht nur Industrie war in Kappel zu finden. Mit dem Ballsaal Colloseum (heute bekannt als Haus Einheit) und dem Tivoli bzw. Thalia-Theater gab es, gemeinsam mit den stadtwärts gelegenen Central- Theater und Metropol, eine regelrechte Kulturmeile entlang der Zwickauer Straße. Ende des 19. Jahr- hunderts gründete man die Feldschlößchen Brauerei, deren Qualitätsbier auch heute noch von den Chem- nitzerngenossenwird.ImJahr1926wurdederChem- nitzer Flughafen in Kappel feierlich übergeben. Heute erinnertallerdingsnurnochdasEmpfangsgebäudean ihn, denn bereits in den 1960ern verlor der Flughafen seine eigentliche Funktion. Ab Mitte der 1970er Jahre wurden seine Flächen Teil des Plattenbauwohngebie- tes„FritzHeckert“. Von den alten Fabrikanlagen in Kappel sind heute nur noch wenige erhalten. Nach umfassenden Sanierun- genwurdeu.a.ausdenRestendereinstigenStrumpf- wirkerei Moritz Samuel Esche ein Ärztehaus, die alte Eisengießerei Hugo Schreiter beherbergt heute das Sächsische Industriemuseum, das ehemalige Stra- ßenbahndepot ist heute ebenfalls ein Museum und in Teilen einer der ersten Hochgaragen Deutschlands – sie stand natürlich auch in Chemnitz – ist das Fahr- zeugmuseum untergebracht. Das Gelände der che- mischen Industrie wurde nach 1990 komplett saniert – es entstand der Industriepark Solaris, in dem man heute das Deutsche Spielemuseum und eine Kunstfa- brikvorfindet. Ihr Nahverkehr Deretwa2,6QuadratkilometergroßeStadtteilistsehr gut an das Nahverkehrsnetz angeschlossen; während die Straßenbahnlinie 1 den Nordwesten des Gebietes andient, übernimmt das im Südosten die Straßen- bahnlinie 4. Letztere bietet eine Direktverbindung zum Chemnitzer Hauptbahnhof. Ergänzt wird das Fahrtenangebot mit den Buslinien 23, 43, 262 und im Nachtverkehr mit dem Bus N16. Auf direktem Weg erreicht man u.a. sowohl die Innenstadt als auch ver- schiedensteEinkaufs-Center,dieMesseChemnitzund denStädtischenTierpark. Das Rasengleich auf der Zwickauer Straße sorgt für gutes Klima. CVAGJournal l Ausgabe 01/201634 STADTTEIL-SERIE

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