Projekt „metro_polis“ fährt seit Mai auch in der Kulturhauptstadt Chemnitz
Presse

Mit Fahrgästen im Gespräch über die Themen unserer Zeit
Bereits seit 2019 fährt das Projekt metro_polis als beweglicher Gesprächsraum in Dresdner Straßenbahnen durch die Stadt. Neben metro_polis Dresden lädt seit September 2023 auch metro_polis Leipzig Fahrgäste zum Gespräch ein. Der Start des Projekts in Chemnitz war daher nur eine Frage der Zeit. Am 6. Mai 2025 startete metro_polis mit einem dreiköpfigen Team auch in den Straßenbahnen der CVAG in Chemnitz im regulären Linienbetrieb.
Das Team ist einmal wöchentlich in den Chemnitzer Straßenbahnen unterwegs. Dabei werden die Fahrgäste zu einem festgelegten Thema eingeladen, mit anderen Fahrgästen ins Gespräch zu kommen, die Teilnahme ist jedoch selbstverständlich freiwillig. Erkennbar ist das metro_polis-Team in der Straßenbahn an einem Aufkleber an der Fensterscheibe.
Kristina Krömer, die Projektverantwortliche von metro_polis, blickt auf den ersten Monat von metro_polis in Chemnitz zurück: „Das Projekt wird ziemlich begeistert angenommen – bis zu 40 Fahrgäste pro Fahrt sind miteinander ins Gespräch gekommen. Dabei ging es bislang häufig um Chemnitz als Kulturhauptstadt, aber auch um Themen wie Migration, nachbarschaftliches Miteinander und Stadtentwicklung. Selbst wenn es kontrovers wurde, die Gespräche verliefen immer friedlich und die allermeisten Gesprächsbeteiligten bedankten sich für den unerwartet angeregten und lebendigen Austausch während ihrer Fahrt.“
Die nächsten Fahrten im Liniennetz finden am 7. und 14. Juli 2025, von 10 bis 13:30 Uhr statt. Weitere Informationen zum Projekt unter metro-polis.online
Was ist das Projekt metro_polis?
In dem von dem Dresdner Trägerverein metro polis e.V. durchgeführten Projekt kommen zufällig zusammentreffende Fahrgäste in der Straßenbahn miteinander ins Gespräch, angestoßen und begleitet von einem geschulten Moderationsteam. Gemeinsam wird über Themen gesprochen, die die Gesellschaft bewegen. Der Name metro_polis setzt sich zusammen aus den zwei wesentlichen Elementen des Projekts: métro, dem französischen Wort für Stadtbahn, und pólis, dem griechischen Begriff für Stadtgesellschaft, grafisch und symbolisch verbunden durch den Unterstrich – der Boden, auf dem alle stehen (z.B. in der Straßenbahn), und der die Grundlage für eine Begegnung der Gesprächsteilnehmenden auf Augenhöhe ermöglicht.
Ging es zu Beginn des Gesprächsprojekts 2019 ausschließlich um Themen, die die Teilnehmenden persönlich bewegten, entwickelte sich metro_polis ab Herbst 2023, durch die Kooperation mit Brückenpersonen aus Verwaltung und Politik, immer mehr zu einem Projekt aufsuchender Demokratiearbeit. Die Projektkonzeption beruht auf der Überzeugung, dass sich in der Bahn ein vielfältiger gesellschaftlicher Wissensschatz, verkörpert durch die heterogene Fahrgaststruktur, bündelt. Gleichzeitig mangelt es jedoch an Austausch und Gesprächen, die über die eigenen Lebensrealitäten hinausgehen. Als innovatives Beteiligungsprojekt baut metro_polis kommunikative Hürden ab und ermöglicht Menschen in einer Alltagssituation, den öffentlichen Diskurs zu üben und dabei Positives zu erfahren: Dazu zählen zum Beispiel das Zuhören und der Austausch mit Fremden im zeitlich begrenzten, dynamischen Gesprächsraum, das Sammeln neuer Eindrücke, das Aushalten unterschiedlicher Meinungen und Sichtweisen, das gemeinsame Spinnen von Ideen und Visionen für ein gelingendes Miteinander sowie der Aufbau von Vertrauen – oder einfach das spontane Vergnügen am Gespräch. All dies gewinnt an Bedeutung in einer Zeit, die zunehmend von sozialer Vereinsamung, Abgrenzung und einer oft erlebten kompromisslosen Konfrontationskultur geprägt ist. Die Erfahrungen aus Dresden und Leipzig mit bislang über 12.500 Teilnehmenden zeigen, dass die durchschnittlich 11 bis 15 Minuten dauernden Gespräche zwischen Fahrgästen mehrheitlich von Wohlwollen und Neugier auf die Erfahrungen anderer Teilnehmender geprägt sind – und zwar auch dann, wenn unterschiedliche Positionen aufeinandertreffen.
Das Gesamtprojekt wird seit 2021 aus unterschiedlichen Quellen gefördert, unter anderem von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Förderfonds „Begegnung und Zusammenhalt“ der Stiftung Mercator.
Für inhaltliche Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an:
metro_polis e.V.
Kristina Krömer
0176 34532268
kontakt@metro-polis.online
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