SmarTram: 

Grundlagenforschung des autonomen Straßenbahnbetriebes in Chemnitz

Autonomes Fahren ist für Metro- und U-Bahn-Systeme bereits Realität und für den Autoverkehr ein hochaktuelles Thema. Für Straßenbahnen ergeben sich jedoch spezifische Anforderungen, wie das Fahren auf Sicht. Das Fahrzeug ist als Schienenfahrzeug spurgebunden, kann nicht ausweichen, nimmt aber am Straßenverkehr teil.

Von Oktober 2022 bis Septemeber 2025  beteiligen wir uns am Forschungsprojekt SmarTram, welches durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Unter der Projektleitung der Hörmann Vehicle Engineering GmbH entwickeln die Projektpartner, zu denen zusätzlich die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG) und die FusionSystems GmbH gehören, Lösungen für eine autonom fahrende Straßenbahn.

Hier finden Sie die 

Pressemitteilung zum Abschluss des Projektes

Die SmarTram, eine gelb beklebter Straßenbahntriebwagen 525 vom Typ Tatra T3D-M, steht auf dem Betriebshof Adelsberg.

Auf folgende Leitfragen geht das Projekt im Besonderen ein:

• Was muss eine Straßenbahn „können“, um die komplexen Anforderungen während der Fahrt autonom zu erfüllen und dabei sicherheits- und verkehrstechnische Kriterien einzubeziehen?
• Welche Informationen benötigt die Bahn dazu und wie können diese auf das Fahrzeug übertragen werden?
• Welche Störungen - von wetterbedingten Sichthindernissen bis zur Einschätzung unerwarteter Ereignisse - können im Fahralltag auftreten und müssen erfasst werden?

Um diese Fragen zu beantworten und die dafür notwendigen Daten zu sammeln, wurde der Straßenbahntriebswagen 525 vom Typ Tatra T3D-M als Testfahrzeug ausgerüstet. 

Auf Grund der Abhängigkeit und Komplexität zwischen Fahrzeug und Infrastruktur wurde ein autonomer Fahrbetrieb für einen ausgewählten Streckenabschnitt innerhalb des Straßenbahnbetriebshofes realisiert. Dabei reagierte die
SmarTram automatisiert auf Lichtsignale und Hindernisse, hält die auf der Strecke festgelegten Geschwindigkeiten exakt ein, blinkt selbständig bei Abbiegevorgängen und hält zentimetergenau an vorgegebenen Markierungen an. 

Nahaufnahme des Fahrerstandes der SmarTram. Der Fahrersitz ist leer. An der linken Seite des Bildes sieht man eine Hand, die ein Tablet bedient.
Dr. Volkmar Vogel, Senior Vice President vom Projektkonsortialführer HÖRMANN Vehicle Engineering (links im Bild) und David Joram, Geschäftsbereichsleiter Technik bei der CVAG (rechts im Bild) stehen vor der SmarTram. Neben ihnen steht ein Banner, welches die Logo der Projektpartner und eine Visualisierung einer Straßenbahn zeigt.

Dr. Volkmar Vogel, HÖRMANN Vehicle Engineering (im Bild links) und David Joram, CVAG (im Bild rechts) bei der Pressekonferenz zum Abschluss des Projektes SmarTram.

Fazit und Vorausschau

David Joram, Geschäftsbereichsleiter Technik bei der CVAG, ist mit dem Entwicklungsstand zufrieden. Dennoch liegt nach seiner Einschätzung eine vollständig autonom fahrende Straßenbahn im Liniennetz noch weit in der Zukunft, „Wünschenswert wäre als erster Schritt, wenn mittelfristig Straßenbahnen auf unserem Betriebshof Waschfahrten und Abstellfahrten automatisiert durchführen könnten, um betriebliche Prozesse zu optimieren.“

Dr. Volkmar Vogel, Senior Vice President vom Projektkonsortialführer HÖRMANN Vehicle Engineering, ist sich sicher, „dass die Projektergebnisse mittelfristig in die Entwicklung eines intelligenten Fahrassistenzsystems einfließen werden, welches die Fahrpersonale maßgeblich unterstützt und die Basis für die Weiterentwicklung der autonomen Straßenbahn bildet.“