Chemnitz. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS), die Stadt Chemnitz und die Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft (CVAG) bauen weiter am Chemnitzer Modell.

Mit der Fertigstellung der Straße der Nationen und dem zweigleisigen Ausbau der Carolastraße wurde eine weitere Voraussetzung für die Einfahrt der Bahnen in den Chemnitzer Hauptbahnhof geschaffen. Damit konnte die Baumaßnahme planmäßig fertiggestellt werden.

Nachdem bereits umfangreiche Maßnahmen, wie die Ertüchtigung des innerstädtischen Gleisnetzes, der Bau der Verknüpfungsstelle Altchemnitz, der Ausbau der Pilotstrecke nach Stollberg u.v.a.m. realisiert wurden, sind wir nunmehr mit dem Chemnitzer Modell sozusagen am Hauptbahnhof angekommen.

Der nächste Schritt:

Die Verknüpfungsstelle im Chemnitzer Hauptbahnhof

Als nächsten Schritt gilt es, die Verknüpfungsstelle zwischen den beiden technischen Systemen Straßenbahn und Eisenbahn mit Durchfahrt in den Chemnitzer Hauptbahnhof herzustellen. Das betrifft sowohl die Gleisanlagen als auch die Signal- und Sicherungstechnik.

Damit können dann künftig CVAG-Stadtbahnen und City-Bahnen nach Stollberg im Chemnitzer Hauptbahnhof halten. Zweisystemfahrzeuge einer neuen Generation ermöglichen Fahrten umsteigefrei vom Stadtzentrum über den Hauptbahnhof hinaus nach Burgstädt, Mittweida und Hainichen. Die Haltestelle in der Bahnsteighalle des Bahnhofes bietet den Fahrgästen einen direkten, witterungsunabhängigen und barrierefreien Übergang zwischen Stadt- und Regionalbahn sowie zu den Fernreisezügen.

Ziel ist es, den Chemnitzer Hauptbahnhof zu einem attraktiven Verknüpfungspunkt umzugestalten, um die verkehrliche Anbindung von Stadt und Region für den Nutzer zu verbessern. Von Burgstädt und Mittweida, von Hainichen und Flöha können die Fahrgäste dann direkt bis in die Chemnitzer Innenstadt reisen. Dem Besucher eröffnen sich auf direktem Wege die vielfältigen Angebote und Möglichkeiten der Chemnitzer Innenstadt.

Bis Chemnitz Hauptbahnhof nutzen die Stadt-Umland-Bahnen dazu das bestehende Gleisnetz der Deutschen Bahn, fahren durch das Bahnhofsgebäude (Querbahnsteig) hindurch und setzen ihre Fahrt auf dem Gleisnetz der CVAG bis zur Zentralhaltestelle im Stadtzentrum fort. Von dort erreichen die Besucher direkt die wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten, die Kulturangebote, Ämter sowie die Universität.

Nach derzeitigem Kenntnisstand, plant die Deutsche Bahn AG, 2008 mit dem Umbau der Gleisanlagen im Chemnitzer Hauptbahnhof zu beginnen.

Neue Bahnen verbinden Stadt und Region

Mit der Verknüpfung des städtischen und des regionalen Schienennetzes ist es das Ziel des Chemnitzer Modells, Stadt und Region umsteigefrei zu verbinden. Als Pilotstrecke ging im Dezember 2002 die Trasse Chemnitz-Stollberg erfolgreich in Betrieb. Statt 1.000 nutzen heute 6.000 Fahrgäste an einem Werktag diese Verbindung.

Die Verwirklichung des Chemnitzer Modells erfordert neben der technischen Verbindung der Gleise der CVAG und der DB AG im Hauptbahnhof auch den Einsatz eines neuen Fahrzeuges, das problemlos in beiden Verkehrsnetzen fahren kann. Dazu wurde erstmals über den Zeitraum von zehn Wochen ein Fahrzeug der Regionalbahn Kassel im Schienennetz der CVAG und darüber hinaus in der Region, u.a. in Stollberg, St. Egidien, Aue, Olbernhau, Mittweida und Hainichen getestet. Anliegen war es u.a. Erkenntnisse für die Ausschreibung und Bestellung der entsprechenden Fahrzeuge, besonders zum Zusammenspiel Rad/ Schiene zu gewinnen.

Die Bahnen des Chemnitzer Modells, die künftig auf Eisenbahn- und Stadtbahnstrecken zum Einsatz kommen, werden sowohl mit „Straßenbahnstrom“ als auch mit Dieselantrieb fahren können. Dafür konnten in den zurückliegenden Wochen mit dem Antriebskonzept „Hybrid“ in einem Fahrzeug durchweg positive Erkenntnisse mit der Kassler Bahn gewonnen werden.

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