Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG)

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Stand / Druckdatum: 03.05.2024

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Pressemitteilung
26.11.2013

Erste Erfahrungen mit dem Vordereinstieg seit 1. August 2013

Pressekonferenz am 26.11.2013

Die Chemnitzer Verkehr-AG hat für ihr gesamtes Omnibusliniennetz per 1. August 2013 die generelle Vordereinstiegspflicht bei gleichzeitiger Fahrscheinkontrolle verbindlich eingeführt. Damit folgen wir dem Beispiel anderer Städte, in denen diese Praxis bereits teilweise seit Längerem üblich ist. Das sind z.B. Berlin, Hamburg, Stuttgart, Nürnberg und Karlsruhe. Diese Entscheidung ist nach reiflicher Überlegung insbesondere aus folgenden Gründen umgesetzt worden.
  1. Der Anteil der ohne gültigen Fahrschein angetroffenen Fahrgäste, der noch 2011 einen Rekordwert in vergleichbaren bundesdeutschen Städten darstellte, soll weiter gesenkt werden.
  2. Durch den direkten Kontakt unserer Fahrpersonale mit den Fahrgästen beim Einstieg wird dem Servicegedanken noch besser entsprochen.
  3. In den Omnibussen ergibt sich während der gesamten Fahrt ein gleichmäßigerer Fahrgaststrom – vom Einstieg vorn zum Ausgang hinten.
  4. Mit dem Vordereinstieg verbinden wir außerdem die Zielstellung, die Einnahmesituation weiter zu stabilisieren bzw. zu verbessern.
  5. Wir haben angekündigt, nach einem Zeitraum eines Vierteljahres eine erste öffentliche Auswertung vorzunehmen.


Einschätzung nach einem Vierteljahr Vordereinstieg


Im Vorfeld der Einführung des Vordereinstieges haben wir die Monate Juni und Juli intensiv genutzt für
• Kommunikation über verschiedenste Kanäle
• technische Ausrüstung der Omnibusse
• Einstiegsmarkierungen an den Bushaltestellen
• Schulung der Personale
• Beklebung der Fahrzeuge
 
  Bereits zur Einführung des Vordereinstieg am 1. August war festzustellen, dass
1. bei unseren Fahrgästen von Anfang an eine hohe Bekanntheit des neuen Systems zu  verzeichnen war und fast durchgängig der Einstieg an der ersten Tür umgesetzt wurde,
2. es zu keinen nennenswerten betrieblichen Unregelmäßigkeiten gekommen ist, welche unmittelbar auf den Vordereinstieg zurückzuführen waren.

Der Termin der Einführung des Vordereinstieges lag in den Sommerschulferien. Wir haben deshalb mit besonderer Umsicht den Verkehrsablauf ab Montag, 26. August 2013, dem Beginn des neuen Schuljahres, beobachtet und können einschätzen, dass die neue Einstiegsregelung im Wesentlichen – auch bei einer höheren Intensität des Fahrgastwechsels – nur zu geringen betrieblichen Störungen führt. Das soll im Einzelnen an einem Vergleich folgender Kennziffern verdeutlicht werden:

• Nettoverkehrseinnahmen
• Fahrscheinverkauf nach Vertriebskanälen
• Forderungen des Erhöhten Beförderungsentgeltes
• Fahrzeiten

Entwicklung der Nettoverkehrseinnahmen

Die sogenannte monatliche kassentechnische Einnahme stellt die Summe aller Einnahmen aus Fahrscheinverkäufen über alle Vertriebswege (ohne Semesterticket) für den jeweilig zu betrachtenden Kalendermonat dar. Diese Kennziffer unterliegt permanent nicht unerheblichen Schwankungen (Witterungsbedingungen, Schulferien, mögliche Tarifwechsel, unterschiedliche Anzahl der Kalender- und Arbeitstage pro Monat etc.).

Im Vergleich der Monate August bis Oktober für die Jahre 2012 und 2013 ergibt sich insgesamt eine positive Tendenz. Von August 2012 auf August 2013 stiegen die Verkehrseinnahmen um 0,17 Prozent und blieben mit knapp 1,6 Millionen Euro im Wesentlichen konstant. Diese eher zu vernachlässigende geringe Steigerungsrate bewegt sich offensichtlich in der Bandbreite der normalen Monatsschwankungen. Ein deutlicheres Bild liefert der Monat September 2013 gegenüber September 2012 mit einer Steigerungsrate von knapp 2,4 Prozent auf etwas mehr als 1,8 Millionen Euro.

Auch im Oktober 2013 lagen die Einnahmen mit 1,82 Millionen Euro um fast 1,7 Prozent höher als die Einnahmen des Monats Oktober 2012. Insofern lässt sich aus den ersten drei Monaten des Vordereinstiegs ableiten, dass wirtschaftlich ein durchaus positiver Effekt bei den Verkehrseinnahmen zu verzeichnen ist. Für ein gesamtes Tarifjahr bedeutet diese Steigerungsrate von durchschnittlich zwei Prozent Mehreinnahmen von 350.000 – 400.000 Euro.

Entwicklung des Fahrscheinverkaufs nach Vertriebskanälen


Eine der Zielstellungen im Zusammenhang mit der Einführung des Vordereinstiegs war, bessere Servicemöglichkeiten durch den direkten Kontakt mit dem Fahrpersonal im Omnibusbereich anbieten zu können. Das hat auch zur Folge gehabt, dass der Anteil der insgesamt durch Busfahrer und –fahrerinnen verkauften Fahrscheine deutlich angestiegen ist. Wurden im Monat August 2012 rund 116.000 Fahrscheine im Omnibus verkauft, so stieg diese Zahl im August 2013 auf mehr als 127.000 Stück. Dies entspricht einer Steigerung von fast 10 Prozent. Ähnliche Steigerungsraten weisen auch die Monate September und Oktober im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat auf.

Dem gegenüber sind die größten rückläufigen Zahlen beim Fahrscheinverkauf an den stationären Automaten an Haltestellen bzw. im Mobilitätszentrum an der Zentralhaltestelle nachweislich. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass nun deutlich mehr Kunden als vorher ihren Fahrschein beim Busfahrer erwerben; vermutlich auch aus dem Grund, durch den Vordereinstieg sowieso den direkten Fahrerkontakt zu haben. Mittelfristig erwächst für uns aus dieser Situation die Aufgabe, unser Vertriebskonzept diesen sich offensichtlich wandelnden Bedingungen anzupassen.


Entwicklung der Forderungen des Erhöhten Beförderungsentgeltes
(landläufig Schwarzfahrerquote)

Noch im Jahr 2011 verzeichneten wir in unserer Stadt mit durchschnittlich 6 Prozent Fahrgästen ohne gültigen Fahrschein einen traurigen Rekordwert bundesweit vergleichbarer Städte. Unter der Maßgabe der sogenannten Tarifergiebigkeit von rund 0,50 Euro Einnahmen pro Fahrgast bedeutete diese hohe Quote nichtrealisierte Einnahmen in Höhe von 1,14 Millionen Euro im Jahr.

Durch eine umfassende Umstellung des Kontrollsystems ab 2012 konnten wir die sogenannte Schwarzfahrerquote im Jahresdurchschnitt 2012 auf knapp unter zwei Prozent senken. Das hatte zur Folge, dass die durch Schwarzfahren nichtrealisierten Einnahmen auf rund 380.000 Euro reduziert werden konnten.

Im Vergleich der Monate August bis Oktober 2013 – also seit Einführung des Vordereinstieges – konnte die Quote nochmals gesenkt werden und beträgt nunmehr 1,08 Prozent. Unter der Maßgabe, dass auch die kommenden Monate sich in dieser Größenordnung einpegeln werden, kann der Einnahmeverlust auf ein Gesamtjahr hochgerechnet auf 205.000 Euro gesenkt werden.

Entwicklung der Fahrzeiten

Die Einhaltung des Fahrplanes und die Bewertung der Fahrzeiten stellt unter allen Gegebenheiten ein von vielen Faktoren abhängiges und sehr komplexes System dar. Insbesondere das nicht schienengebundene Verkehrsmittel „Omnibus“, das kaum Möglichkeiten hat, den Auswirkungen des allgemeinen Straßenverkehrs auszuweichen, wird in den meisten Fällen die relativ guten Pünktlichkeitswerte eines schienengebundenen Verkehrsmittels, wie die der Straßenbahn, nicht erreichen können.

Auf Grund vielfältiger Einflüsse, wie zum Beispiel Baustellen, Dichte des Straßenverkehrs allgemein, Witterungsbedingungen, Schaltung von Lichtsignalanlagen, Fahrgastströme, Fahrkartenverkauf und seit 1. August auch die Ticketkontrolle beim Fahrer sowie weiteren gibt es dabei de facto keine zwei direkt vergleichbaren Zeiträume.

Im Vergleich der Monate Mai 2013 und September/Oktober 2013 fällt auf, dass die Anzahl der als verspätet (2 bis 4 Minuten Verspätung) und stark verspätet (4 bis 20 Minuten) geltenden Fahrten im Omnibusbereich insgesamt zugenommen hat. Da aber gerade die Monate September und Oktober 2013 durch eine außerordentlich rege Bautätigkeit auf den städtischen Straßen gekennzeichnet waren, ist eine zweifelsfreie Zuordnung des Verspätungsgrundes nicht oder nur schwer möglich. Wir werden die kommenden Monate nutzen, um die Einhaltung der Fahrzeiten auf unseren Omnibuslinien weiter zu beobachten, um gegebenenfalls sich ständig wiederholenden deutlichen Verspätungen gezielt entgegen zu wirken.
 
 
 
 
 

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Frau Juliane Kirste (V.i.S.d.P.)
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Telefon: +49 (0)371 2370-250
Telefax: +49 (0)371 2370-234
E-Mail: juliane.kirste@cvag.de

 
 
 
 
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